Kunst der Wachsbilder

Die Künstlerin präsentierte ab 1985 in Einzel- oder Gruppenausstellungen im In- und Ausland Ihre Bilder in ÖI, Acryl, Wachskreide oder – seit rund drei Jahren „Encaustic painting“.

Diese Malerei war bereits 3000 Jahre vor Christus bei den Ägyptern bekannt (Mumienporträts) und fand ihren Höhepunkt in der klassischen Epoche der griechischen Kunst. Hervorragende Zeugnisse sind ägyptische Mumienbildnisse (Raum 62 des britischen Museums in London oder im Nationalmuseum in Kairo) sowie Wandgemälde aus Pompeij und Herculaneum. Die Encaustic-Malerei stellte ein bewährtes und dauerhaftes Malmedium dar – lange vor der Erfindung der Ölmalerei. Im Mittelalter ging die Kenntnis der encaustischen Technik verloren – vermutlich lag dies daran, dass die umständliche Handhabung viele Menschen davon abhielt, diese Kunstform auszuüben.

Dieses Problem ist heutzutage mit Hilfe moderner elektrischer Geräte gelöst – die "cauteria" ist durch das handliche Maleisen ersetzt worden. Heute ist es uns wieder möglich, das Geheimnis der leuchtenden Wachsfarben zu erforschen und mit dieser neuen Technik Bilder, die teilweise dreidimensional wirken, zu schaffen.

Maly Sauvain malt von Kindsbeinen an und hat in verschiedenen Kursen, u.a. an der Kunstgewerbeschule und bei namhaften Künstlern, Ihren eigenen Stil, Winzlinge in der Farbkomposition“ gefunden. Ihre Bilder, wenn sie nicht gerade gegenständlich sind, können auf den Kopf gestellt werden. Immer wieder finden Sie andere menschen- oder tierähnliche Gebilde in ihren Werken. Teilweise sind die Bilder in Acryl auf Hartpavatex gemalt und auf eingefärbtes Acrylglas montiert – als Rahmen. Die auf den Bildern ersichtlichen Silberskulpturen hat MALY SAUVAIN selbst aus alten Teilen, Löffeln oder anderen teilweise auf den Flohmärkten gefundenen Edelmetallen zusammengeschmolzen und zu neuem Leben erweckt.

In der „Encaustic painting“- Malerei hat die Künstlerin nun ein neues Malmedium gefunden um ihre Kreativität auszuleben. Auch in dieser Malerei sind - wiederum aus dem Unterbewussten gemalt - die "Winzlinge" auf den eher aus dem Bauch gemalten Bildern zu erkennen. In der Wachsmalerei findet der Betrachter sogar - aussergewöhnlich für diese Künstlerin – gegenständliche Bilder, welche jedoch wiederum in ihrem eigenwilligen Stil gehalten sind.